Er wird dünner und dünner


Donnerstag 28.05
Alles ist jetzt fertig zu Hause, Hubert kann kommen. Wir müssen aber bis Dienstag warten.

Heute waren Viktoria, Max, Julius und Fridolin hier (Huberts Schwester und Neffen). Hubert hat sich so sehr gefreut (er hat gestrahlt) wenn sie kamen, aber war auch froh wenn die gingen. Es war für ihn sehr anstrengend mit so viel Besucher. Agnes und ich sind etwas länger geblieben. Wir haben auf dem Oberarzt gewartet und mit ihn geredet. Er meint es bleibt wie geplant - heimfahrt am Dienstag. Jetzt bekommt er Schmerzterapie so dass es stabil nächste Woche ist.


Danach habe ich Hubert mit dem Essen (ein bisschen Griesbrei) geholfen und dann hat er wieder Atemnot bekommen. „Luft Luft" hat er geschrieen, wir haben das Sauerstoff hochgedreht und Fenster geöffnet. Das Personal hat ihn hoch gesessen und seine Arme hoch gehalten. Dann ging es vorbei. Solche Situationen gibt Angst nicht nur bei ihm sondern wir waren auch erschrocken. Nachher war er müde und wir sind nach eine Weile gegangen.


Agnes und ich haben versucht alle Rechnungen zu der Krankenversicherung zusammenzustellen, wir machen morgen weiter. Jetzt sind wir ziemlich kaputt.  Wir sind beide auch sehr traurig. Es ist schwierig nach nächsten Tag zu sehnen.

Morgen kommt Nele und über das Wochenende unsere Freunde aus Schweden; Asa und Manfred.


Wasser

Dienstag 26.05.09

Gestern haben die einen Bauchpunktion gemacht, da ist 2 Liter ausgeflossen. Heute war es wiederholt und noch 4,5 Liter (!) ist ausgekommen. Sein Bauch ist schön flach jetzt. Es ist natürlich für sein Körper eine Riesenanstrengung mit so viel Flüssigkeitsverlust aber er ist selbst sehr zufrieden.


Heute ist ein Pflegebett (so toll mit elektrischer Heben und alles) und 2 Sauerstoffgeräte angekommen. Stehen jetzt im Wohnzimmer und wartet. Ich habe mit dem Oberarzt heute geredet und wir haben gesagt Hubert kann am Dienstag nach Pfingsten nach Hause kommen wenn alles geregelt ist.


Mir geht es nicht so gut ich bin sehr gestresst und schlafe schlecht. Ich war beim Arzt und er hat gesagt ich muss vorsichtig sein. Es ist leicht sich auszubrennen. Er hat mich krankgeschrieben.


Agnes hilft viel, ohne sie wurde es problematisch sein. Wir werden morgen mit den Pflegedienstfirmen reden und eine auswählen. Ich brauche Hilfe mit der Grundpflege (so heißt es aber es hört sich wie Autoservice oder Autowaschen an) und dazu kommt ärztliche Betreuung mit Medikamente und so. Am dienstag soll es sicher fertig sein.


Biergarten (Traum)

Sonntag 24.05.09

Meine Freundin Marie ist jetzt zurückgefahren. Es war schön sie hier zu haben. Sie hat meine Gedanken abgelenkt (wenn ich nicht bei Hubert war).


Gestern war Huberts Schwester Anette da. Sie hat gemeint er bekommt zu viel Antideppresiva, und dann ist die Dosis halbiert. Ich denke er war schon Heute ein bisschen besser, nicht so müde. Er redet sehr anstrengend und leise aber er versucht doch sich zu unterhalten. Ich denke Besuch macht ihn gut wenn es nicht zu lang ist.


Wir machen nächste Woche weiter mit die Pläne für Heimpflege. Es ist so umständlich und unlogisch was da alles passiert. Zum Beispiel ein Gutachter muss ihn einstufen (komisches Wort) und erst danach bezahlt die Kasse etwas. Wartezeit für Gutachter: 3-4 Wochen!! Krankenpflegedienst muss ihn auch bewerten aber erst wenn er daheim ist, aber denn brachst man ja die Pflege sofort. Ich denke es ist einfacher in Schweden weil da ist die Kasse gleich für alle und der Verantwortlicher Arzt verschreibt der Pflegedienst.


Heute Abend war ein Bruder aus den Freimauern da, der Herr Jonatat. Hubert hat viel Vertrauen zu ihn. Hr Jonatat hat sein Hand gedrückt und gesagt „Hubert, Kopf hoch wir gehen bald ins Biergarten", dann hat Hubert so schön gelächelt.


Telefon

Freitag 22.05.09

Erstmal wegen Telefon. Er hat sein Telefon da aber antwortet selten. Er hat Probleme zu reden (trockenes Mund, Schwierigkeiten zu atmen) und will meistens nicht reden. Gestern war er sehr müde. Hat fast nur geschlafen. Ich fand doch dass sein Atmen besser ging aber natürlich mit Hilfe von viel Sauerstoff.


Heute werden die Ultraschall machen und sehen ob das Wasser in Pleura sich nachgefüllt hat. Sonst passiert nicht viel mit ihn. Wir arbeiten an den Vorbereitungen für sein Heimfahrt. Wir haben jetzt Rezept für alle Hilfsmittel und die werden bestellt. Hoffentlich ist er nächstes Wochenende daheim .


Ich habe Besuch von meiner Freundin Marie, wir fahren Heute Nachmittag zu Hubert. Tagsüber kommt Vicky und Christian. Morgen kommt Anette.


Zurück in der B4

Dienstag 19.05.09

Heute hat man Hubert zurück in seiner Station ( B4 Zimmer 01) verlegt. Das ist sehr gut weil die Pflege viel mehr ruhiger und persönlicher ist. Man hat der Pleurakatheter ausgezogen. Die Verklebung hat etwas gebracht und man wird das täglich nachkontrollieren (Röntgen). Bis jetzt merke ich keine Verbesserung mit dem Atmen. Ohne Sauerstoff kann er nicht sein.


Wir werden jetzt die Vorbereitungen für seine Zuhausepflege anfangen. Er zögert selbst etwas weil er Angst hat. Er überlegt sich das alles diese Woche noch und vielleicht kann er dann am Montag nach Hause kommen.


Man kann ihn jetzt einfacher besuchen aber bitte mit mir abstimmen. Er verkraftet nicht viel. Für das Wochenende weiß ich dass Anette am Samstag Nachmittag kommt. Am Freitag besucht ihn seinen Freund Tono.


Ich bin jetzt kurz zu Hause um sein Telefon zu holen. Es kann sein dass er sein Telefon einschaltet. Wenn jemand ihn anrufen möchtet bitte nicht erwarten dass er viel redet und Fragen hasst er. Erzähl ihn einfach etwas von den eigenen Alltag.


Anna-Greta ist Heute zurückgeflogen (sniff) aber am Donnerstag kommt meine Freundin Marie aus Schweden. Sie bleibt bis Sonntag.  Ich möchte bitte keine andere „Übernachtungsgäste" kommendes Wochenende haben aber unsere Hütte steh zur Verfügung, muss man aber mit Auto kommen.


Heute komme ich etwas später nach Hause. Wenn jemand anrufen möchtet bin ich auch morgen Vormittag zu Hause.


Sonntag

Sonntag 17.05.09

Hubert hatte dieses Wochenende Besuch von Agnes, Sascha, mich, Friederike und Martin. Außer dem habe ich Besuch von meiner Tochter Anna-Greta, sie bleibt bis Dienstag. Morgen geht sie mit zum Hubert. Ich habe erst gedacht wir warten bis er in seiner normale Station zurück ist aber es ist jetzt nicht klar wenn er zurückkommen darf. Es ist schade weil die Intensivstation ist nicht gut für seine mentale Stimmung.


Er liegt mit seiner Dränage und fühlt sich nicht wohl. Die Beine sind wieder ziemlich Dick. Wenn Friederike und ich kamen war er blass und müde aber nach eine Weile und mit Hilfe von Gespräche über alles mögliches ging es ihn besser. Er hat mehr Farbe ins Gesicht bekommen. Er wollte auch ein Eis und ich habe eins geholt. Er hat den mit viel Genuss gegessen obwohl er sagte er hatte kein Appetit und hatte seinen Mittag ausgeschickt.


In der Abteilung herrscht er jetzt als technische Meister weil er den Fernseher in Betrieb genommen hat. Es ging eigentlich um die Fernbedienung der nicht funktioniert hat, aber Hubert hat verstanden wie das ging - Jubel.


Danke für alle Anrufe und Grüße. Es ist schön für uns zu wissen dass ihr alle auf uns denken.

Dränage

Freitag 15.05
Gestern war Hubert sehr unruhig und traurig. Heute war er besser dran. Er hat es auch selbst gesagt „heute geht es mir viel besser". Ich hoffe es bleibt so aber als Erfahrung weiß ich dass es sehr schnell wechseln kann.


Er hat heute eine Punktion von der Pleura gemacht wo man eine Dränage eingelegt haben (viel ist ausgekommen). Ich denke die werden auch die Pleura festkleben. Es ist bis jetzt gut gelungen aber er muss in der Intensivstation (leider) über das Wochenende bleiben. Dieses Mal liegt er in einem Zimmer wo nur 2 Betten sind, besser als letztes Mal. Ich habe mich auch über seine Behandlung letztes Wochenende beklagt und ich hoffe dass er mehr Verständnis jetzt bekommt.


Anna-Greta ist hier. Wenn ich heimkam nach dem Arbeit und mein Besuch bei Hubert stand es Essen auf dem Tisch - sehr schön! Morgen werden wir vielleicht nach Giggling fahren. Ich muss mähen.


Agnes besucht Hubert morgen Nachmittag und ich Abends. Am Sonntag kommt Friederike.


Bitte immer mit mir Besuche abstimmen. Es gibt Tage wo er kein Mensch sehen will und andere Tage wo er gerne Besuch haben will. Es ist auch wichtig dass es nicht zu viel in einem Tag wird.  Er freuet sich doch immer über alle Grüße von euch dass ich zu ihn weiterleite. Danke!


Mittwoch

Mittwoch 13.05.09

Heute war ich zusammen mit Agnes bei Hubert. Wir hatten auch ein Gespräch mit dem Oberarzt. Er hat gesagt es wird keine Operation stattfinden. Huberts Zustand ist zu schlecht dafür. Ziel ist jetzt dass man weiter mit der Therapie gegen Embolien und Wasser macht . Parallel dazu wird man versuchen die Pleura, wo er immer wieder Wasser bekommt, zu festkleben. Danach ist nächste Ziel dass er nach Hause kommen kann für weitere Pflege.


Er hat momentan drei Wünsche; nach Hause zu kommen, bei der Familietreffen in Juni teilzunehmen und noch einmal nach Schweden fahren zu können. Wir werden versuchen alles zu erfüllen.


Ich werde ab Heute nur jeden zweiten Tag auf dem Blogg schreiben (fals nicht besonderes passiert).




Besuch

Dienstag 12.05
Heute waren Ursula und Jürgen Tagsüber zum Besuch. Es hat Hubert sehr gefreut. "es war schade dass die gehen müsste" hat er zu mir erzählt.

Wenn ich Abends kam war er sehr traurig, ich habe versucht ihn zu beruhigen und erzählt es kommt noch jemand zum Besuch, wem habe ich nicht erzählt. Dann kam Thilo (meiner Kollege und Freund) mit einem schönen Blumenstrauß von ihn und seiner Heidi. Hubert hat sich sehr gefreut und hat angefangen zu reden (unaufhörlich) über Technik und Autos und solche Sachen wo ich vielleicht nicht die beste Ansprechpartnerin bin. Jetzt geht es mir wieder besser, hat er gesagt. Die Tränen waren verschwunden. 


Zurück

Montag 11.05.09

Heute Nachmittag dürfte er wieder in seiner Station zurückziehen. Ich war dabei und habe ihn geholfen die Sachen einzupacken und wieder auspacken. Es ist ein Himmelreich in der Station B4. Ruhig, schöne Atmosphäre und nette Personal.


Jetzt werden die verschiede Methoden testen um sein Wasser im Körper wegzubekommen. Er hat noch 2 Kilo zugenommen. Er sagt die Beine sind sehr schwer. Die werden jetzt probieren seinen Blutdruck zu erhöhen, es war bis jetzt sehr niedrig. Mit hohen Blutdruck wird mehr Wasser abgebaut. Er braucht auch Sauerstoff. Heute Abend habe ich mit ihn im Telefon geredet, er hat gesagt er hat ein eigener Test gemacht; 2 Stunden ohne Sauerstoff und dann aufs Klo zu gehen. Seit Freitag war er überhaupt nicht aus dem Bett. Ja was war denn sein Testergebnis? Er hat fast nicht geschafft zurück ins Bett zu gehen (es ist 2 Meter), er hat desperat nach dem Sauerstoff gegriffen. Er ist verrückt aber es ist typisch Hubert. Ich habe gesagt warum machst du so ein Test, erst muss du ja mit Sauerstoff aufs Klo gehen? "Ich wollte nur sehen ob es ging falls ich bald heimkomme".


Ein Vorschritt ist dass er wieder isst. Gestern wollte er sogar Kaffe haben, das hat er in Monaten nicht getrunken.


Ich habe heute home office gemacht. Ich war mental so kaputt nach dem Wochenende mit alle Sorgen und brauchte ruhe. Arbeitet habe ich schon, ich habe einen Businessplan fertig gemacht und für Review verteilt. Das war ein schönes Moment wenn ich das fertig hatte, ich habe lange daran gearbeitet. Morgen gehe ich wieder ins Büro, ich fühle mich besser.


Blaue Flecken

Sonntag 10.05.09

Nach seinen Schmerzattacke gestern Abend geht es Hubert wieder besser. Er hat einen Kampf gegen den blöden Dienstarzt gestern Abend geführt. Er hat Hubert nicht geglaubt. Hubert hat von Schmerzen gejammert und wenn er keine Hilfe bekommen hat, hat er geschrieen „Ich will in einem anderen Klinik wo die mir glauben". Dann ist was passiert. Er war geröntgt und untersucht. Dann hart man gesehen dass er viele Prallungen auf dem Rücken hat, kommt von seinem Unfall im Bad. Wahrscheinlich hat es zwischen den Rippen geblutet, dass kann sehr schmerzvoll sein. Er hat dann Morphin bekommen und seit dem geht es ihn gut.


Er ist noch in der Intensivstation, sein Blutdruck ist niedrig und er bekommt noch Sauerstoff. Ich weiß nicht ob er morgen zurück in seiner Station kommt. Das werden die Oberärzte entscheiden.


Staffan war hier Gestern und hat Huberts Motorrad geholt. Er ist gerade in Stockholm angekommen. Das Motorrad fährt sich sehr gut hat er gesagt und er freut sich über sein Fund.


Schmerzen

Samstag 09.05

Heute war Agnes bei Hubert Nachmittags und ich Abends. Es geht ihn nicht gut. Er kann nicht selbst sein Blut mit Sauerstoff versorgen er hat kontinuierlich ein Sauerstoffschlauch in der Nase. Er hat auch über schmerzen geklagt, der Rippenfell tut beim atmen weh. Der Dienstarzt der da war hat mich geärgert, er wollte erst mal nicht Hubert mehr Schmerzmittel geben, es könnte Müdigkeit und Verstopfung geben !!! Erst nach lange Diskussion hat er was stärkeres bekommen.


Die haben mir kurz nach 19 Uhr heimgeschickt. Besuchszeit war vorbei. Ich weiß dass er die beste Pflege da bekommt aber ich habe sowieso Angst.


Intensivstation

Freitag 08.05

Huberts Pech endet nie. Heute Morgen hat er auf der Toilette kollabiert. Er hat nach Hilfe geklingelt und erklärte dass er kein Luft bekommt. Voller Arzteinsatz und man hat ihn schnell untersucht. Man sagt er hat ein neuen Lungenembolie bekommen. Jetzt ist er in der Intensivstation, er bekommt Blutverdünnungsmitte, Sauerstoff und Infusionen. Es geht ihn jetzt besser aber er  ist unter ständige Überwachung. Am Anfang hat er so ein Angst gehabt aber jetzt ist er ruhiger.

Ich glaube er muss ein Paar Tage da bleiben und danach kommt er zurück in seinem Zimmer. Die Ärzte sagen die Behandlung gegen die Embolien ist Prio 1. Es ist sehr gefährlich aber wenn Behandlung so schnell eingesetzt wird ist die Chance zu überleben sehr gut.

Die Intensivstation hat bestimmte Besuchstermine (nur 2 Stunden pro Tag) und er darf nicht telefonieren. Ich hoffe dass er bald in seiner Abteilung zurückkommt so dass man mehr Flexibilität bekommt. Ich vermisse ihn sehr.


Motorrad

Donnerstag 07.05
Heute war ich nicht bei Hubert, ich denke das hat nie vorher passiert dass ich ihm nicht im Krankenhaus besucht habe. Der Grund war dass ich Zuhause Hilfe mit Huberts Motorrad bekommen habe. Stefan, der Bruder von Christine, war so nett und hat das Motorrad in Betrieb genommen. Am Samstag kommt Staffan (mein Schwiegersohn) und holt das Motorrad, er will es kaufen. Es war geplant dass Hubert sollte das Motorrad nach dem Winterschlaf in Betrieb nehmen aber es gab keine Gelegenheit. Das Motorrad ist nach kleine Beschwerde angesprungen und jetzt hoffe ich dass Staffan sicher nach Schweden fahren kann.


Ich habe mehrmals mit Hubert im Telefon gesprochen und es geht ihn nicht gut wegen dem Rücken. Er bekommt starke Schmerzmittel und ist nicht so fit.  Er tut mir so Leid, ich weine jedes Mal wenn ich denke wie schlimm er es hat. Hilft ihn ja nicht und mich auch nicht. Hoffentlich geht es uns morgen besser.  


Heute war Paul da und morgen kommt Agnes. Ich besuche ihn morgen nach dem Arbeit.


Ischias

Mittwoch 06.05

Hubert hat Pech gehabt. Beim haarewaschen hat er sein Rücken irgendwie gedreht und der Ischiasnerv ist eingeklemmt. Er hat mehrmals vorher das gleiche gemacht und ich weiß wie weh es bei ihn tut , aber es geht in ein paar Tage weg. Er bekommt jetzt schmerzmittel.

Sonst geht es ihn ein bisschen besser. Er atmet leichter und die Entwässerungsterapie scheint zu funktionieren.


Er redet über heimgehen nächste Woche. Er glaubt aber dass Heimgehen bedeutet dass man fit ist und keine Hilfe brauchst. Ich habe gesagt es ist egal ob er noch Infusionen brauchst oder etwas anderes das kann man auch zu Hause bekommen. Mal sehen wie es am Montag geht.


Am Sonntag ist es „Tag der offenen Tür" am Waldkrankenhaus. Auf der Homepage kann man mehr darüber lesen. http://www.waldkrankenhaus.de/


Marimba

Dienstag 05.05.09


Die Entwässerung funktioniert, er liegt schon 1 Liter minus.


Heute hat er sich meistens Erholt. Er hat Musik angehört und das hat eine Ärztin gesehen. Sie hat eine Musiktherapeutin geholt, die mit einem Wagen kam voll mit Instrumente. Er hat eine Marimba ausgewählt. „Kannst du was spielen" hat sie gefragt. „Ja, alle meine Häschen" hat er gesagt und gespielt. Normale weise wurde er so was als Quatsch bezeichnen aber jetzt nicht. Jetzt hat es spaß gemacht. Die Dame kommt wieder am Donnerstag. Ich habe gefragt ob es nicht eine Tuba gibt, das ist sein Traum; Tubaspielen zu lernen. Er spielt schon „Mundtuba" (bomp, bomp, bomp)  wenn Blasmusik im Radio kommt. Leiter gab es keine Tuba.


Wir sind kurz im Korridor herumgelaufen, nach eine Runde war er müde und wollte zurück ins Bett. Wenn die Schwester kam hat er gefragt ob es nicht ein Hometrainer gibt? Die Schwester hat in mit Zweifel angeschaut „nein so was gibt es nicht aber ich kann Krankengymnastik anfordern". Finde ich gut. Er ist wirklich lustig -  blass, schwach, instabil mit der Infusionsstativ als Stütz fragt er nach einen Hometrainer.


Fliessende Kalorien

Montag 04.05

Heute haben sie Hubert auf künstliche Ernährung eingesetzt. Er hat seinen „Port" (ein zentrale Venekatheter) seit der Chemobehandlung und dann war es ja ziemlich einfach und für ihn bequem . 1600kcal bekommt er in eine Infusionsösung. Er ist froh wie eine Lerche (sagt man mindesten in Schweden), „juhu ich muss nicht essen". Muss du auch versuche ich und dann bekomme ich den bösen Blick wieder. Die Theorie ist jetzt dass er einen Proteinmangel im Blut hat der seinen Ödem verursacht. Ich denke es ist eine Kombination von mehrere Sachen aber Hunger ist ein bekannter Grund für Ödem. Er bekommt auch die doppelte Dosis Laxis (Entwässerungsmittel).


Heute hat er auch Ultrashall mit Pleurapunktion gemacht, er hatte wieder 1.5 Liter. Nachher ging das atmen besser.


Was auch positiv heute war, ist dass die Fieber weg ist, man sagt die Leberentzündung ist wieder unter Kontrolle.


Man muss ihn bewundern wie er kämpft und sich schnell zu alle neue Situationen anpasst. Seine Hoffnung ist nicht weg. Er sagte heute „vielleicht komme ich zum Wochenende heim, dann können wir das und das machen". Ich liebe ihn so sehr!


Sonne

Sonntag 03.05


Vicky und ich waren bei Hubert heute morgen, dann war er ziemlich munter. Wir sind wieder in den Garten gegangen. Da wollte er bleiben aber wir haben nein gesagt und er ist mit uns zurück gegangen und das war gut. Er war sehr kaputt von der ¾ stunde in der Sonne. Danach habe ich Vicky zum Bahnhof gefahren und später war ich zurück bei Hubert. Er hatte den Nachmittag im Bett verbracht und sich wohl gefühlt. Wenn ich kam „musste" er aufstehen und etwas essen (ein Brezel) und danach duschen.


Jetzt habe ich gesagt er muss alles aufschreiben was er isst. Haben wir für Samstag und Sonntag gemacht, da steht nicht viel auf dem Zettel. Morgen fragt er nach etwas Apetitregendes (Cognac in einer Taschenflasche habe ich schon mitgebracht, wollte er nicht probieren). Nächste Schritt, wenn er nicht mehr isst, muss Sondennährung sein.


Die Entwässerung scheint nicht viel zu funktionieren. Die Ätzte müssen morgen entscheiden was die damit machen, er hat nichts abgenommen aber wird nur dünner und dünner auf dem Oberkörper. Es schmerzt sehr ihn so zu sehen.


Mein Abend gestern mit Vicky war sehr nett. Wir haben sehr gut gegessen - Fränkisch.


Wasser

Samstag 02.05

Hubert hat geklagt über "dicke" Beine und dass die Entwässerung nicht funktioniert. Wenn man ihn heute gewogen hat haben alle ein Schock bekommen, er hat 6 Kilo, in weniger als 2 Wochen, zugenommen ohne fast etwas zu essen.  Es ist alles Wasser, sieht man auch, sein Bauch wird immer dicker. Jetzt bekommt er wieder Infusionen mit Lasix (ein Paar Tage war es nur Tabletten). Hoffentlich wird es besser.


Huberts Schwester Victoria ist hier zum Besuch und wir waren gemeinsam bei Hubert.  Wir sind wieder in den Garten mit ihm gegangen. Hat er gemocht aber den Weg zurück war schwer (Rollstuhl wollte er nicht). Er war ganz müde und schweratmig danach.


Heute Morgen hat er seine Haare selbst  (ging nicht  vor ein Paar Tagen) gewaschen, wollte sich schön für seine kleine Schwester machen.


Er ist am Überkörper und Kopf sehr dünn geworden, er hat spaß gemacht und gesagt seinen Freimauerzylinder wird runterfallen nur auf den Ohren und die Nase hängen.


Mit Victoria gehe ich jetzt in der Stadt um ein neues Aku für seinen Mobil zu kaufen, der Alte ist kaputt. Man kann ihn anrufen aber wenn er nicht antwortet will er einfach nicht reden, ich finde es gut wenn er das selbst entscheidet. Wenn jemand mehr Info haben möchtet kann man natürlich auch mich anrufen.


Er freut sich über Besuch aber bitte nur kurz, er wird sehr müde von reden.


Er liegt im Station 4B Zimmer 5. Wenn jemand in anschreiben möchtet ist die Adresse:


Waldkrankenhaus St Marien

Rathsbergerstraße 57

91054 Erlangen



Im Garten

Freitag 01.05


Heute war ich wirklich überrascht wenn ich zu Hubert kam. Er saß auf einem Stuhl und hat ein Stück Kuchen gegessen. Beide Sachen sind ja sehr ungewöhnlich und während den letzten Tagen unmöglich gewesen. Er hat sich ein bisschen besser gefühlt, er wollte sogar aus in den Patientgarten gehen. Wir sind kurz hingegangen. Nach 15 Minuten war er doch fertig und wollte ins Bett. Aber mindesten etwas. Wenn es so weiter geht könnte er vielleicht doch nach Hause kommen. Ich werde ihn pflegen.


Hier ein Foto von Heute (ich habe Huberts Erlaubnis). Er hat gesagt "auf Distanz sehe ich bestimmt gut aus".


Wir haben heute viel über Schweden geredet, er möchte so gern hinfahren und das werden wir auch machen sofort sein Zustand stabil ist. Ich habe ihn einige schöne Fotos ausgedruckt und auf seinem Schrank im Zimmer aufgeklebt. Er liegt meistens auf den linken Seite (weil die Rechte weh tut) und dann kommt sein Blick auf diesem Schrank. Jetzt kann er die schöne Bilder anschauen und mental sich Ziele machen.


Für mich war es natürlich ein großes Glück wenn ich Hubert kennen gelernt habe aber dass dieser Mann auch sich so wohl in Schweden gefühlt hat war ein extra Bonus. Ausser dem habe ich mich sehr wohl in Deutschland gefühlt und bin viel länger geblieben als geplant ;-).



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